Antibabypille

Die erste Antibabypille im Museum Europäischer Kulturen in der Sonderausstellung Hochzeitsträume
Typische Verpackung einer Antibabypille

Die sogenannte Antibabypille, auch als Verhütungspille und kurz Pille bezeichnet, ist ein hormonelles Verhütungsmittel (Kontrazeptivum) zur Einnahme. Die Wirkung entsteht durch eine Unterdrückung des Eisprungs (Ovulationshemmung).

Es handelt sich um ein regelmäßig einzunehmendes Hormonpräparat, das synthetische weibliche Hormone, ein Östrogen und ein Gestagen, in unterschiedlicher Zusammensetzung und Dosis enthält. Sie verhindern die Reifung der Eizelle und somit den monatlichen Eisprung.[1] Bei korrekter Anwendung ist die Antibabypille eines der sichersten Mittel gegen unbeabsichtigte Empfängnis.[2] Der Pearl-Index der Methodensicherheit (bei idealer Anwendung) liegt bei 0,3, wonach von 1000 Frauen, die mit der Pille verhüten, innerhalb eines Jahres etwa 3 schwanger werden. Der Pearl-Index der Gebrauchssicherheit (Praxiswert) liegt nach unterschiedlichen Studien zwischen 1 und 8.[2][3]

Die Antibabypille wurde seit Ende der 1960er und insbesondere während der ersten Hälfte der 1970er Jahre in den Industriestaaten das am häufigsten verwendete Mittel zur Verhütung einer Schwangerschaft und erreichte nach Lockerung der ärztlichen Verordnungspraxis ab 1970 in Westdeutschland im Jahr 1976 mit 32,8 % Pillennutzerinnen im gebärfähigen Alter ihren Maximalwert.[4][5][6]

  1. Wirkungsweise der Pille, abgerufen am 18. November 2018.
  2. a b Michael von Wolff, Petra Stute: Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin: Das Praxisbuch. Schattauer Verlag, 2013, ISBN 978-3-7945-2792-2.
  3. James Trussell: Contraceptive Efficacy. In: Robert A. Hatcher u. a.: Contraceptive Technology. (19th rev. ed.), Ardent Media, New York 2007, ISBN 978-0-9664902-0-6, (online) (Memento vom 31. Mai 2008 im Internet Archive)
  4. Christoph Anthüber, Matthias W. Beckmann, Johannes Dietl, Wolfgang Frobenius: Herausforderungen: 100 Jahre Bayerische Gesellschaft für Geburtshilfe und Frauenheilkunde. Georg Thieme Verlag, Stuttgart 2012, ISBN 978-3-13-171571-5.
  5. Beate Keldenich: Die Geschichte der Antibabypille von 1960 bis 2000: Ihre Entwicklung, Verwendung und Bedeutung im Spiegel zweier medizinischer Fachzeitschriften: Zentralblatt der Gynäkologie und Lancet. Shaker Verlag, 2002, ISBN 3-8322-0018-5.
  6. Gerd K. Döring: Empfängnisverhütung. Ein Leitfaden für Ärzte und Studenten. Thieme Verlag, Stuttgart 1981, ISBN 3-13-326508-3.

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